ABUNDANT LIFE | SCHWEIZ

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Ich habe euch Leben und Tod ... vorgelegt. (5. Mose 30,19)

Der Hippokratische Eid muss von den meisten Ärzten auf der Welt geleistet werden, wenn sie ihre Laufbahn beginnen. Üblicherweise geschieht das beim Abschluss des Medizinstudiums. Ein Teil des Eids lautet: „Ich werde niemandem, auch auf eine Bitte nicht, ein tödlich wirkendes Gift geben und auch keinen Rat dazu erteilen; gleicherweise werde ich keiner Frau ein fruchtabtreibendes Zäpfchen geben.“ 

Im Eid der jüdischen Ärzte heißt es weiterhin: „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, das menschliche Leben von Mutterleib an zu erhalten. Leben zu erhalten soll zu allen Zeiten meine oberste Priorität sein.“
Wenn ein Arzt den Eid des Hippokrates oder den Eid eines Arztes leistet, verpflichtet er sich dazu, Leben zu erhalten, oder es zumindest zu versuchen, und dem Patienten keinen Schaden zuzufügen. Er verpflichtet sich, treu und gewissenhaft zu arbeiten und das Arztgeheimnis zu wahren. In der Zeit zwischen dem Eid des Hippokrates im 4. Jh. v. Chr. bis zum Eid der Jüdischen Ärzte, der 1952 von Prof. Lifman Hailperin (dem Gründer der neurologischen Station im Hadassa-Krankenhaus) haben sich die Denkmuster und Weltanschauungen ebenso geändert wie die Gesetze. In Israel wurde 1977 ein neues Gesetz erlassen, welches es erlaubte, Abtreibungen durchzuführen. 

Die Erfordernisse zur legalen Durchführung einer Abtreibung bis zur Veröffentlichung des Leistungskatalogs des Gesundheitsministeriums 2014 waren:

· Die Frau ist unter 18 Jahre alt. 

·  Die Frau ist über 40 Jahre alt.

· Eine unverheiratete Frau wurde außerhalb der Ehe schwanger.

· Es besteht die Gefahr, dass der Fetus Fehlbildungen, Krankheiten oder Behinderungen hat.

· Die Schwangerschaft ist Ergebnis einer Straftat (Vergewaltigung, Inzest). 

· Die Schwangerschaft kann die körperliche oder psychische Gesundheit der Frau gefährden. 
  
Am 30. Dezember 2013 wurde hinzugefügt, dass Abtreibungen für Frauen zwischen 20 und 33 ohne medizinische Begründung bezahlt würden.

Nun stellt sich eine Frage: 
Mit welchem Recht zahlt das Gesundheitsministerium Abtreibungen? Ist eine Schwangerschaft eine Krankheit? Ist es nicht die Priorität, Leben zu retten und zu erhalten? Krankheiten zu heilen, die viel Leid verursachen und Krankheiten zu vermeiden, die zum Tod führen können – sind das nicht die Ziele des Gesundheitswesens? Ist das nicht der Grund, warum die Ärzte zu Beginn ihrer medizinischen Laufbahn diesen Eid ablegen? Diese Gesetze, die von der Regierung Israels beschlossen wurden, sind Gesetze, die Leben verhindern. Sie stehen im direkten Gegensatz zum Gesetz Gottes, der der Schöpfer des Lebens ist und uns nach seinem Ebenbild geschaffen hat (1. Mose 1,26-27). Er schuf unsere Nieren und inneren Organe, er bildete uns im Mutterleib und wusste schon, wie lange wir leben würden, bevor wir auch nur einen Tag auf dieser Erde waren (Psalm 139,13-16). 

Es ist interessant, im Lukas-Evangelium zu beobachten, dass sich das griechische Wort brafos (βρεϕοςͺη/bref´-os) einmal auf einen Fetus bezieht (Lukas 1,41), dann auf ein Baby, was bereits geboren wurde (Kap. 2,12) und dann wieder auf ein Kind (Kap. 18,15). Für diese unterschiedlichen Alter wird ein und dasselbe Wort verwendet. Das unterstreicht doch, dass es keinen Unterschied gibt zwischen einem Fetus im Mutterleib, einem Baby und einem kleinen Kind. Es gibt keinen Unterschied im Wert des Lebens, egal ob innerhalb oder außerhalb des Mutterleibes. Leben ist immer heilig.
Die Schrift erzählt, wie Gottesmänner von Mutterleib an berufen wurden: Jesus Christus, Johannes der Täufer, Jeremia, Samson, Samuel... In Richter 2, nachdem Josua und alle anderen Ältesten gestorben waren, wird erzählt, dass eine neue Generation aufwuchs, die Baal und Astarte anbetete. Bei diesen Anbetungsritualen wurden auch Babys geopfert. Jeremia 19,5: „ ... weil sie dem Baal Höhen gebaut haben, um ihre Kinder dem Baal als Brandopfer zu verbrennen, was ich weder geboten noch geredet habe und was mir nie in den Sinn gekommen ist.“
Psalm 106,38: „... und vergossen unschuldig Blut, das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie opferten den Götzen Kanaans, sodass das Land mit Blutschuld befleckt war.“ Abtreibung ist Vergießen von unschuldigem Blut. Was die Israeliten in biblischer Zeit mit ihren neugeborenen Babys taten – das tun wir heute mit den Kindern im Mutterleib. In jedem Krankenhaus in Israel werden Abtreibungen vorgenommen. Während der gesamten Schwangerschaft zählt ein Baby im Mutterleib nicht als Mensch. Denn laut Gesetz kann bis zum letzten Tag der Schwangerschaft eine Abtreibung durchgeführt werden.

Gott hat Frauen so geschaffen, dass sie schwanger werden und Leben in sich tragen können, dass das Baby in ihnen heranwächst und sie es zur Welt bringen können, Kinder erziehen und sie lieben. Das alles gehört zum Leben und zum Wesen einer Frau. Muttersein und die Verbindung zum Baby bestehen von Anfang an, Mutter und Kind sind am Anfang sozusagen unzertrennlich. Wenn der Schöpfungsakt abgebrochen und Gottes perfekter Plan zerstört wird, dann gibt es ein gemeinsames Trauma: Da wird etwas abgebrochen, was das wunderschönste und natürlichste sein könnte, das es gibt. Als Folge erleben Frauen Symptome wie nach einem schweren Trauma (bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung), wie z. B. einem Autounfall, Erdbeben usw.

Mit 19 Jahren hatte ich eine Abtreibung. Damals wusste ich nicht, dass es solche psychischen Folgen gibt wie Depressionen, Schuldgefühle, Selbstzerstörungszwang, geringer Selbstwert, Selbstmordgedanken, Scham, Reue und Wut. Besonders gegenüber allen Beteiligten – dem Freund, der Familie und anderen, die irgendwie beteiligt waren. Im Laufe der Jahre merkte ich, dass die Abtreibung auch komplexe körperliche Folgen hinterlassen hatte, wie z. B. einen Durchbruch der Gebärmutter, Blutungen und Infektionen. Diese Komplikationen führen bei 6 bis 10 % der Frauen zu lebenslanger Unfruchtbarkeit, zu einer hohen Wahrscheinlichkeit von Fehlgeburten, einem erhöhten Brustkrebsrisiko und einer Schwäche des Gebärmutterhalses, was wiederum zu häufigen Abstoßungen des Fetus zu Beginn der Schwangerschaft führen kann.
Ganze Generationen von Frauen in Israel und im Rest der Welt leiden an den Folgen der Abtreibungen, die sie hatten. Wir danken Gott, dass er gnädig ist und vergibt. Dass er nur darauf wartet, jeder Frau, die leidet, zu vergeben, sie zu heilen und freizumachen. 

Was heißt das für uns?
In Sprüche 24,11 heißt es: „Errette, die man zum Tode schleppt“. Das ist eine Aufforderung an uns alle, etwas zu tun, um Leben zu retten. Ruben hat sich geweigert, mit seinen Brüdern zusammen Josephs Blut zu vergießen. Die warfen ihn daraufhin in eine leere Zisterne und logen und sagten, ein wildes Tier hätte ihn gefressen, und so wurde Josephs Leben gerettet (1. Mose 37,21-22). Die hebräischen Hebammen waren angewiesen, alle neugeborenen Jungen zu töten, die die hebräischen Frauen in Ägypten zur Welt brachten, aber sie brachen dieses Gesetz des ruchlosen ägyptischen Königs und ließen die Jungen am Leben (2. Mose 1,15-21). Und dann heißt es: „Darum tat Gott den Hebammen Gutes. Und das Volk mehrte sich und wurde sehr stark. Und 
weil die Hebammen Gott fürchteten, segnete er ihre Häuser.“ (2. Mose 1,20-21) 

Ein Beispiel davon, wie Abundant Life Leben rettet:
Liat (Name geändert) war auf dem Weg zu einer Röntgenuntersuchung in Tel Aviv. Da wurde sie von der Polizei angehalten wegen einer Verkehrswidrigkeit, die sie gar nicht begangen hatte. Als die Polizei sie endlich gehen ließ, war das Röntgenlabor bereits geschlossen. Also machte Liat einen Spaziergang und bekam von einem unserer Freiwilligen einen Flyer zum Thema Abtreibung in die Hand gedrückt. Sie wusste nicht, dass sie schwanger war, aber sie behielt den Flyer trotzdem. Eine Woche später stellte Liat fest, dass sie schwanger war, und rief bei unserer Hotline an. Wir berieten sie am Telefon und am Ende entschloss sich Liat – trotz des großen Drucks von ihrem Freund und ihren Eltern, die sie zur Abtreibung drängten – das Kind nicht abzutreiben. Liat ist überzeugt, dass es ein Eingreifen Gottes war, dass die Polizei sie damals anhielt, damit sie nicht zum Röntgen gehen konnte, das dem Baby hätte schaden können. Sie erhielt auch nie einen Strafzettel. Dass sie den Flyer am selben Tag bekam, hat für sie auch eine große Bedeutung. Inzwischen hat sie entbunden und ist die glücklichste Frau der Welt. Sie hat eine wunderschöne Tochter namens Gali, die sie allein großzieht.

Anat und Ishai Brenner setzen sich seit 20 Jahren dafür ein, Babys vor Abtreibung zu retten. 2004 gründeten sie zu diesem Zweck „Chaim Beshefa“ (Abundant Life).